
Mit der Antriebsart im Verkehr wird sich unsere Mitwelt verändern. Ein Verbrenner-Verbot ab 2030 ist unausweichlich. Foto: Flo Karr, unsplash.com
Unabhängig davon, wie hübsch unser/unsere neuer/neue Kanzler*in sein wird: Die Entscheidung nach der Bundestagswahl in diesem Jahr zum neuen aber definitiven Termin für ein Verbrenner-Verbot kann nicht anders lauten als: 2030. Von da an sollten in Deutschland keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden – auch keine mit Mini-Batterie an Bord – um die notwendigen Klimaziele zu erreichen.
Verbrenner-Verbot europaweit
Um dieses Ziel herum wird sich Europa zurecht ruckeln – nicht um Deutschland, um 2030. In einigen Ländern und zusätzlich Metropolen wurde das schon beschlossen, in anderen ringt man noch. Es sind noch 9 Jahre, um der Wirtschaft Planungssicherheit zu geben, also sollte man nicht mehr so lange herum lavieren. In diesen 9 Jahren könnte aber klar werden, wie notwendig dieser Wandel ist. Die Akzeptanz der Masse könnte deutlich zunehmen, wenn die negativen Auswirkungen der Klimakrise noch spürbarer werden.
Und dann beherrschen sie so langsam das Straßenbild. Die FCEV, angetrieben von jeder Menge „grünem Wasserstoff“. Deswegen werden ja jetzt schon Wasserstoffaktien gehypt, das wird gigantisch.
Steht die Automobilindustrie bereit?
Inzwischen bekommen die smarten Herren wohl Bock, die Stimmungslage hinsichtlich der Elektromobilität ändert sich, die Marketingmaschinen sind angelaufen. Ein paar alte Dinos plappern immer noch die alten Weisen und wundern sich darüber, dass sie zunehmend in amüsierte Gesichter schauen. Oder es werden die E-Fuels heraufbeschworen, die in allen Verbrennern funktionieren werden – und PHEV als ewig funktionierende Brückentechnologie.
Aber doch. Man kann glauben, dass alle in der europäischen Automobilbranche hintereinander, miteinander, mehr irgendwann als bald – den Hebel auf BEV-Produktion umlegen. Was ist die Grundvoraussetzung, damit es gelingt?
Es sind die Batterieproduktions-Kapazitäten. Nur für den europäischen Bedarf sind ca. 700 GWh nötig, um 10 Mio. BEV pro Jahr zu bauen (eine untere Grenze von dem, was jährlich neu zugelassen wurde). Das ist bereits geplant.
Das könnte klappen
Die Summe würde passen. Dabei kann noch dies oder das schief gehen und es können noch neue Player hinzukommen. Für die – beim manchen Herstellern bedeutenden – China-Geschäfte kämen nur Batterien aus China in Frage. Also liegt man schon mal im Plan beim europäischen Markt. Den 7 Herstellern, die sich zusammen ca. 450 GWh vorgenommen haben und Tesla in Brandenburg für 250 GWh wünschen wir viel Erfolg.
Und Achtung: Vielleicht überzeugt ein attraktives, bezahlbares, gut ausgebautes ÖPNV-Netz den einen oder anderen, ganz auf ein Auto zu verzichten. Und alle gemeinsam können wir dann dank dem Verbrenner-Verbot in den folgenden Jahren immer mehr frische Luft und Stille genießen…
Die Überschrift lässt Spielraum für Diskussionen… Die handvoll Länder die sich aktuell für ein Verbot von NEUZUGELASSENEN Autos ausgesprochen haben, sind recht überschaubar. Was mir auffällt, das der Lärm seit letztem Jahr eigentlich mehr wird. Immer mehr von diesen Klapperauspuffanlagen, selbst so ein oller Golf GT bingsums pustet und scheppert als ob es kein morgen mehr gibt… und das obwohl die Kiste kaum vom Fleck weg kommt. Für einen echten, nachhaltigen Umschwung müssten wir… achtung mehrfach wiederholung.. : an den Bestand gehen.
Ich frage mich warum BEV immer diese Geräusche bei langsamen Geschwindigkeiten machen müssen. So richtig überzeugt mich das Argument mit Blinden und Kindern nicht, oder vielleicht versteh ich es auch einfach nicht.
Städte wären noch einmal deutlich leiser, wenn auch diese Töne nicht mehr kommen würden (zB Anfahren an einer Ampel)
Die Kakophonie-Erfahrung muss erst mehrheitlich gemacht werden. Mich wundert das auch immer, wie wenig Vorstellungskraft manchen Entscheidungen oder Beurteilungen zugrunde liegt.
Ich erlaube mir mal hier meinen Standpunkt, den ich so auch im TFF kund getan habe, zu posten:
Mit zunehmender BEV Dichte nimmt auch die AVAS Kakophonie zu. Unfälle, die AVAS verhindern kann gibt es nur in akademischen Diskussionen. Den Blinden ist damit ein Bärendienst erwiesen. Ich werde mein BEV ganz sicher nicht nachrüsten. Falls es jemals eine Nachrüstverpflichtung geben sollte, wird auf meinen
„Außenlautsprechern“ in der max. erlaubten Lautstärke „Thunderstruck“ von AC/DC zu hören sein.
Was sind denn die Unfälle, die im Bereich bis 20km/h (der Bereich in dem AVAS aktiv ist) passieren?
– Kleinkind wird beim ausparken aus der Hofeinfahrt überrollt
– Radfahrer stürzt
– Kinder rennen im Spieleifer zwischen geparkten Autos auf die Straße
– Laut Musik hörender Smombie rennt vors Auto
– Fußgänger stolpert
– Störrische Person besteht auf ihrem „Vortrittsrecht“ (nachträglich hinzugefügt)
In welchem der genannten Fälle hätte AVAS einen Unfall mildern oder gar verhindern können?
In welchem der genannten Fälle hätte ein automatischer Bremsassistent einen Unfall mildern oder gar verhindern können?
Lasst euch bitte nicht von der angeblichen Wirksamkeit von AVAS blenden. Der Schaden, der durch Ruhestörung entsteht ist wesentlich größer.
Also wenn dir den Planeten retten (sprich BEV fahren) wichtiger ist, als deine unmittelbare Verkehrsumgebung und Mitverkehrsteilnehmer zu schützen, wieso dann den Planeten retten?! 🤔
(etwas provokativ, aber kam mir als Erstes in den Sinn)
Wo hab ich geschrieben, daß ich den Planeten retten will?
Wenn wir die Klimakrise nicht abschwächen wollen, wird sich neben allem auch die unmittelbare Verkehrsumgebung ändern.
Wenn moderne Verbrenner übern Supermarktparkplatz schleichen, hört man die auch nicht. Bekommen die auch alle eine Piepspflicht?
Warum kann man nicht erwarten, dass jeder Verkehrsteilnehmer Rücksicht auf andere nimmt und mit einem manuell zuschaltbaren Signal sich bemerkbar macht, da wo es erforderlich ist?
Ein Verbrenner ist im bei langsamer Fahrt zu hören… geräuschlose Verbrenner wären mir neu 😉
Stimmt nicht, sie sind in einer Stadt oft leiser als das Hintergrundgeräusch und damit unhörbar.
Stimmt wohl… gibt auch leisere Gebiete in einer Stadt… und des nachts…. etc. pp
Fußgängerhupe wäre mein Wort dafür.
Früher habe ich den Motor hochgetourt, wenn mir jemand unnötig vor dem Kühlergrill rumgeturnt ist – hupen wollte ich da auch nicht immer, aber das „hochtouren“ fehlt mir …
Egal, wer Kanzler*in wird, stelle ich mir vor, dass schon in 1 – 2 Jahren immer mehr Innenstädte für Verbrenner gesperrt werden. Damit würde sogar eine weitere BaFa-Förderung obsolet. Vorher wird auch Tempolimit (z.B. BAB 120) kommen, zumal es dafür schon jetzt Mehrheiten in der Bevölkerung gibt. Wer kauft da noch einen Fossi. Also erledigt sich das mit 2030 womöglich schon vorher von ganz alleine.
Super, ich würde springen vor Freude. Leider fehlt mir der Glaube bei unseren korrupten Politikern und der riesigen Menge an Lobbyisten.
Allerdings kann man mit diesem Artikel bei einigen Leuten Atemnot oder einen Herzinfarkt verursachen.
so, lass mal überlegen. Verbrenner-Verbot 2030, was müsste die kluge Kanzlersperson noch alles berücksichtigen: Dass dann sofort alle anfangen wie wild Verbrennerlis zu kaufen, zu horten… Inklusive der Anlage unterirdischer Spritbunker? Fahren die Leute ihre ollen Kisten dann bis 2080, bis sie rauchend und qualmend zu Staub zerfallen? Brauchen wir – begleitend – eine sukzessive Anhebung des Spritpreises? Was, wenn andere Länder weiter Verbrenner bauen und diese nach D als „Junge Gebrauchte“ importieren? Muss, ergänzend zum 2030-Ziel auch ein Benutzungs-Verbot ab 2050 kommen? Fragen über Fragen – die alle in diesem Zusammenhang geklärt werden müssen. Von Ossis Frage: „Wie komme ich dann bloß zur Arbeit?“ mal ganz abgesehen 😁
Ach Hupie, ich erinnere Dich in 30 Jahren noch mal an Deine Ängste von heute. Finde das immer lustig, wenn man Filme aus den 70ern oder 80ern sieht, wo praktisch jeder ununterbrochen und überall geraucht hat.
d.h. du guckst oft Filme aus den 70/80ern? 😅 Ich habe nur Angst vor dem, was oft passiert, wenn der Staat/die Staaten in wirtschaftliche Abläufe eingreifen: ein riesiges Kuddelmuddel…
Nix gegen einen guten Plan aus einem wirklich triftigen Grund. Und die Wirtschaft schreit doch geradezu nach Planungssicherheit…
yop, das stimmt, die OEM wären vielleicht gar nicht abgeneigt, dann wäre nämlich klar, wohin sie künftig ihre Kohle investieren. Mir ginge 2030 nicht weit genug: was meinst Du, wie lange der Bestand an Verbrenner noch die die Gegend qualmt. Sprint müsste daher in Jahres-Intervallen immer teurer werden… Bis Verbrenner fahren Liebhaberei ist, so wie… Reitsport ;D
Du meinst, es könnte ruhig ein paar Jahre Pause beim gewohnten Neuwagenkauf geben, weil das Angebot an BEV bis dahin sicher nicht groß genug sein wird? Jo, von mir aus …
Ich denke auch, zur gegebenen Zeit müsste zusätzlich an anderen Stellschrauben gedreht werden.
das könnte so kommen, wenn 2030 das Verbrenner-Verbot kommt, wobei es dann sicher genügend junge Gebrauchte gibt… Und wer bis 2050 den Umstieg nicht geschafft hat, der fährt eben Bahn. Fliegen wird er natürlich nicht, denn ähnlich wie in Frankreich werden bei uns parallel auch die Inlandskurzstreckenflüge verboten… Hehe 😈
Und für Kurz-/Mittelstrecke (so 700 – 1.200 km) haben wir ja dann den Hyperloop statt Flugzeug. 🙂
https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperloop
Alles schon da… TGV, Shinkansen und für Leute die es gern unter 300 km/h haben, ICE
The Boring Tunnel hat eher was von Bimmbelbahn am Jahrmarkt für Kinder.
komisch, ich hab eher Angst davor dass der Staat NICHT eingreift.
Man stelle sich eine Welt ohne Gewaltmonopol ohne Normen und Gesetze vor.
Ein Beispiel?
https://www.strandgazette.com/2015/09/03/spanische-gemeinden-stoppen-privatisierung-der-wasserversorgung/
Hat nur nicht besonders viel Schule gemacht, wie es scheint:
https://www.labournet.de/politik/eu-politik/wipo-eu/knallhart-eu-treibt-privatisierung-des-wassers-in-europa-voran/
Danke für die Berücksichtigung meiner Bedürfnisse 😁 …die Frage muss allerdings korrekt lauten „Wie komme ich zur Arbeit und wieder zurück„? 😁
Hamstern war schon immer „sinnvoll“. Am besten zu sehen bei dem mit der LKW-Ladung Toilettenpapier, die er dann nicht zurückgeben konnte. Es reicht die Verbrenner aus den Innenstädten zu verbannen (eigentlich fast alle PKW) – der Rest erledigt sich dann von selbst. Wenn die Arbeitsfahrt vom Ossi zur Nische wird, gibts dann dafür nur noch Daimler oder Porsche;)
Kennst Du den Film „Papa ante portas“?
nur den Namen
Deine Ausführung erinnert mich an eine Szene aus eben diesem Film.
Er steht als Kunde in dem Laden und fragt, was ein Glas Mostrich kostet. Dann wollte er wissen, was dann 2 Gläser kosten. Die weiteren Ausführungen haben uns die Regisseure erspart.
In der nächsten Szene ist zu sehen, wie ein LKW die verhandelte Menge nach Hause bringt…
😁